Umfrage zu Führungsverhalten in der Kulturbranche

13. Juli 2021

Katrin Waldeck, Beraterin unserer Partnerfirma KULTUREXPERTEN Dr. Scheytt GmbH, Bachelorabsolventin des Kunst- und Kulturmanagements und Masterstudentin der Wirtschaftspsychologie an der FOM Fachhochschule für Oekonomie und Management, schreibt derzeit an ihrer Masterarbeit zum Thema „Führungsverhalten in der Kulturbranche“ und hofft auf Ihre Teilnahme an ihrer Umfrage.

Die Umfrage dauert ca. 8-10 Minuten und ist unter folgendem Link erreichbar:

https://www.soscisurvey.de/fuehrungkultur2021

Sie richtet sich an Mitarbeitende in den Sparten „Darstellende Kunst und Tanz“ oder „Museen, Bibliotheken und Archive“, die eine direkte Führungskraft haben. Die Angaben bleiben vollkommen anonym. Teilen Sie den Link gerne mit Ihren Kolleg*innen, Ihren Mitarbeiter*innen oder Ihrem beruflichen Netzwerk. Mit Ihrer Teilnahme unterstützen Sie die Aussagekraft der Ergebnisse, welche für das überaus wichtige Thema des Personalmanagements in Kulturorganisationen einen weiteren Fortschritt bedeuten könnte.

Die Kulturbranche bedient sich zunehmend an wissenschaftlichen Ansätzen aus der Managementlehre. Nichtsdestotrotz ist der Funktionsbereich des Personalmanagements bisher wenig beleuchtet. Während es wiederum für die Sparte der Orchester bereits Studien gibt, ist das Thema der Führung zum aktuellen Forschungsstand spartenübergreifend kaum repräsentiert. „Nicht wenige Expert*innen gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass Personalmanagement im Kulturbereich stark an Bedeutung gewinnen wird und dass sich Kulturbetriebe, die ihre Stellen qualifiziert besetzen wollen, v.a. auch in der Personalführung professionalisieren müssen“ (Hausmann, 2020, S.1). Die geplante Masterarbeit hat es sich dementsprechend zur Aufgabe gemacht, diese Thematik mit Methoden aus der Wirtschaftspsychologie zu betrachten. Dabei lassen sich insbesondere aus der Literatur zur branchenübergreifenden Führung sowie den spezifischen Betrachtungen in der öffentlichen Verwaltung erste Hypothesen ableiten, die getestet werden sollen.

Über die beschriebene Forschungslücke hinaus macht eine vertiefte Auseinandersetzung mit Personalführung in der Kulturbranche auch aus praktischer Perspektive Sinn. Schlagzeilen vor allem von vorrangig künstlerisch orientierten Führungspersönlichkeiten, wie beispielsweise Intendant*innen an Theatern, die nicht nur in Bezug auf ihre Mitarbeitenden, sondern auch auf die strategische Gesamtausrichtung der Institutionen mangelnde Ergebnisse erbringen, zeigen regelmäßig auf, dass Führungskompetenz nicht selbstverständlich ist. In diesem Feld wenig bewanderte Persönlichkeiten können den Erfolg und die Zukunft einer Kulturorganisation für viele Jahre negativ prägen und das Betriebsklima innerhalb der Organisation langfristig stören. Weiterhin sind solche Negativschlagzeilen oft auch auf politischer Ebene relevant und schädlich. Die unterschiedlichen vorherrschenden Führungsstile in Kulturinstitutionen können darüber hinaus auch für Jobinteressent*innen relevant sein. Für viele Berufseinsteiger*innen ist neben der Bezahlung und der Unternehmenskultur auch das Führungsverhalten ein wichtiger Entscheidungsfaktor. Der vorliegende Forschungsansatz kann Anknüpfungspunkt für Organisationsentwicklungsprozesse innerhalb einer Kulturinstitution aber auch für Führungskräfte-Coachings sein.


Dabei soll auch ein Fokus auf die unterschiedlichen Kultursparten gelegt werden. Der Begriff der Sparten wird im Kulturbereich alltäglich verwendet. Die Definition unterschiedlicher Untergruppierungen kultureller Leistungen variiert dabei aber stark, vor allem auch zwischen den unterschiedlichen Finanzierungsquellen der Organisationen. Zwischen den Sparten gibt es Modelle, die grundsätzlich Anwendung finden, wie beispielsweise das Drei-Sektoren-Modell. Nichtsdestotrotz gestaltet sich der Arbeitsalltag zwischen den Sparten in vielen Fällen auch sehr unterschiedlich. Während in Theatern in der Sparte „Darstellende Kunst und Tanz“ Arbeitszeiten zum Abendbetrieb für viele Berufsgruppen völlig normal sind, öffnen Museen vorrangig tagsüber, dafür aber auch am Wochenende und zu Feiertagen. Wo eine Musikschule in der Sparte Musik das Kursangebot in unterschiedlichen kleinen Gruppenkonstellationen koordinieren muss, erarbeiten Buchmessen Veranstaltungsformate, die möglichst vielen Rezipienten gleichzeitig ermöglicht werden sollten. Diese unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Herausforderungen lassen eine Variation in den Anforderungen an eine Führungskraft vermuten. Aufgrund dieser vielfältigen Kontexte und Bedingungen in den jeweiligen Sparten soll für das vorliegende Forschungsvorhaben ein Fokus auf die Sparten „Darstellende Kunst und Tanz“ und „Museen, Bibliotheken und Archive“ gelegt werden. Zusätzlich werden die Institutionen zwischen ihrer Zugehörigkeit im Drei-Sektoren-Modell unterschieden und vergleichend betrachtet.